Zur Gründung ….

Aus der damaligen Einsicht heraus, dass nur eigene Initiativen in der Lage sind, den gravierenden Mangel an Wohnraum der Nachkriegszeit mit zu beheben, wurde die ArbeiterWohnungsGenossenschaft (AWG) Gadebusch am 26.Februar 1958 gegründet.

Gerhard Nuckelt als eines der ersten Mitglieder erinnert sich: “ …  Skepsis und Abwarten zur neuen Form des genossenschaftlichen Wohnungsbaus in der DDR zeigten sich darin, dass nur 11 Bürger die Gründungsurkunde der AWG unterschrieben haben. Diese geringe  Anzahl sollte sich jedoch bald nach oben verändern.
Der zu dieser Zeit herrschende Wohnungsmangel, die oft unzumutbaren Wohnverhältnisse und Zusagen der staatlichen Organe, des Trägerbetriebes und Baubetriebes machten uns aber Mut, um die vor uns liegenden Probleme anzupacken. Nachdem die Baustelle in der Roggendorfer Straße durch unseren Bauunternehmer abgesteckt war, konnte mit der Erschließung eines neuen Wohngebietes für die Stadt Gadebusch begonnen werden.
Im 2. Quartal 1958 haben dann die elf Mitglieder der AWG zum Teil mit Ehefrauen, den ersten Spatenstich in der heutigen Erich- Weinert- Str. 2 – 4 vollzogen.

Erste Grundsteinlegung kl
Die mutigen Genossenschafts- Gründer 1958

Mit Begeisterung und viel Humor wurde unser wichtigstes Werkzeug – Spaten, Schaufel, Schubkarre- tatkräftig benutzt um den spatenstichtiefen  Mutterboden abzutragen bzw. wegzuschieben. Die Arbeitsbedingungen waren anfangs primitiv. Die Baubaracke und Bauunterkunft und das kleine Häuschen mit Herz fehlten sogar anfangs. Letzteres änderte
sich kurzfristig durch die gute Zusammenarbeit mit den Bau- und Trägerbetrieben und die gute Organisation des AWG- Vorstandes unter Leitung des 1. Vorsitzenden Erwin Dietrich.

Für die weiteren Erdarbeiten bekamen wir einen Kran sowie einen Traktor mit Hänger zugeteilt, so dass diese Arbeiten nun zügig vorangingen.
Unter oft schwierigen Bedingungen wurde gleichzeitig Baumaterial, wie  Ziegelsteine von der damaligen Ziegelei Buschhof, von Hand verladen. Vom Bauhof Gadebusch wurde Kalk und oft loser Zement aus den Waggons geschaufelt. Die Arbeitskräfte dazu mussten (oft) kurzfristig, auch in den Abendstunden verständigt werden, um die Standzeiten der Waggons nicht zu überschreiten.
Durch das tatkräftige Zupacken aller Beteiligten – Mitglieder und Betriebe – erfolgte bereits im Monat Juli 1958 die Grundsteinlegung für den 1. Wohnblock mit 8 Wohneinheiten.
Der Beginn der Baumaßnahme  beflügelte die Mitglieder zur Ableistung ihrer Arbeitsstunden. Sie bestanden vorwiegend im laufenden Antransport von Baumaterial, Unterstützung der Baufachleute bei verschiedenen Bauabläufen bis hin zum Auflegen von Dachsteinen. Der zügige Bauablauf überzeugte weitere Bürger zur Mitgliedschaft in der AWG, so dass bereits der Beginn bzw. die Erschließung für zwei weitere Wohnblöcke erfolgen konnte.
Zum 1.September 1959 haben dann die ersten acht Mitglieder mit viel Freude und ein wenig Stolz die Wohnungsschlüssel empfangen und konnten mit ihren Familien in eine zu damaliger Zeit komfortable Wohnung ziehen. … „

Nuckelt kl

Lotti und Gerhard Nuckelt

Die Genossenschaft heute…
Die Wende und Wiedervereinigung 1989/90 brachte auch für uns, als AWG und deren Mitglieder, Veränderungen mit sich.
1990 wurde die AWG in „Gadebuscher WohnungsGenossenschaft eG“ umbenannt.


Erfolgreich viele Jahrzehnte gemeistert….
Fast 60 Jahre waren stets gekennzeichnet vom Willen und Wollen unserer Genossenschaftsmitglieder, ein gesichertes und schönes Wohnen in einem zufriedenen sozialen Umfeld zu gewährleisten. Allseitige Stabilität der Genossenschaftsentwicklung zu sichern ist und war immer das vorrangige Anliegen der Vorstände und anderen Verantwortlichen.
Am 26. Februar 2018, dann sind es genau 60 Jahre erfolgreiche Arbeit. Diese zeugen von der Richtigkeit des Genossenschaftsgedankens, gemeinschaftlich zu handeln und Verantwortung zu tragen. Sie sind auch gleichzeitig Ausdruck unserer Stabilität. Bei allen Entscheidungen  in unterschiedlichen politischen Verhältnissen war es nicht immer leicht, den richtigen Weg zu gehen.

Nach der Wende haben wir uns erfolgreich in die Marktwirtschaft eingegliedert.
Es wurde für alle Mitglieder die Wohn – und Lebensbedingungen erheblich verbessert. Unsere Wohngebäude und die Gestaltung ihres Umfeldes haben auch maßgeblich zur Stadtentwicklung in Gadebusch beigetragen. Darauf können wir mit Recht stolz sein. Heute bewirtschaftet die Genossenschaft 571 Wohnungen im eigenen Bestand. Wir bieten unseren Mitgliedern, Mietern ein Zuhause, in dem man sich wohlfühlen kann.

Entsprechend der Satzung des Genossenschaftsrechtes in der Bundesrepublik Deutschland hat jedes Mitglied das Recht und die Möglichkeit, an Entscheidungen in unserer Genossenschaft mitzuwirken, unabhängig von der Anzahl der gezeichneten Geschäftsanteile …!

Kerstin Flägel
Vorstandsvorsitzende


Auch weiterhin für die Zukunft gerüstet…
Wohnen war, ist und bleibt ein Grundbedürfnis der Menschen. Dabei werden qualitative Ansprüche an das Niveau von Wohnen naturgemäß wachsen und Wohnungen müssen bezahlbar bleiben. Dafür werden wir als Genossenschaft einstehen und als Vorstand und Aufsichtsrat unsere bisherige Strategie einer modernen Ökonomie in der Marktwirtschaft, auch weiterhin sichern.

Im Mittelpunkt aller Bemühungen der Unternehmensstrategie muss immer die Sicherheit der Wirtschaftlichkeit stehen.

Die durch Leerstand entstehenden Ausfälle an Mieten sind durchaus belastend, daher haben wir schon vor einigen Jahren über Rückbau von Wohnungen gesprochen, den wir im Jahr 2015 und 2016 vollzogen haben. Im gemeinsamen Stadtentwicklungskonzept (ISEK)  mit der Wohnungsgesellschaft und der Stadt Gadebusch werden regelmäßig perspektivische Festlegungen getroffen.

Alles, was wir planen und leisten müssen, erfolgt unter Wahrung der Prinzipien genossenschaftlicher Demokratie: der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Wir haben gemeinsam in fast sechzig Jahren unserer Genossenschaft – auch unter komplizierten  Bedingungen – Hervorragendes geleistet und werden von diesen erfolgreichen Ergebnissen motiviert, um künftig für ein attraktives Wohnen unserer Genossenschaftsmitglieder als Miteigentümer zu sorgen.

 

Vorstand und Mitarbeiter